Vorschau Velenje: Rallyeteam Kößler zurück am Ort des größten Triumphs

24 mei 2018  

24.05.2018 – Mit der Rallye Velenje in Slowenien verbindet das Rallyeteam Kößler ganz besondere Erinnerungen: Hier feierte Subaru-Pilot Manuel Kößler 2014 seinen ersten Rallye-Gesamtsieg – ein Meilenstein auf dem Weg zum Gewinn des Mitropa Rallye Cups in jenem Jahr. Aktuell führt die Mannschaft aus dem Allgäu die Europameisterschaft für Privatfahrer erneut an und will diese Führung beim vierten Saisonlauf behaupten.

Die rutschigen Asphaltstraßen rund um Velenje, die fünftgrößte Stadt Sloweniens, erwiesen sich für das Rallyeteam Kößler bislang als gutes Pflaster. 2014 holte Manuel Kößler, damals noch mit Copilot Benedikt Hofmann, hier im Subaru Impreza R4 den ersten und bis dato einzigen Gesamtsieg seiner Karriere. 2016 schien ein weiteres Top-Ergebnis möglich. Kößler und Marcus Poschner lagen auf Platz zwei und hatten gerade eine Gesamtbestzeit in den Asphalt gebrannt, als sie durch einen Aufhängungsschaden ausschieden.

„Bei der Velenje ist der Asphalt sehr rutschig, dadurch kann man viel mit dem Auto spielen“, beschreibt der Füssener Manuel Kößler den Charakter des vierten Saisonlaufs zum Mitropa Rallye Cup. „Das macht mir beim Fahren nicht nur unheimlichen Spaß, solche Bedingungen scheinen mir auch gut zu liegen. Der Gesamtsieg war ein Highlight in meiner Karriere, aber an eine Wiederholung brauchen wir in einem Feld mit vier R5-Autos und zwei S2000-Boliden gar nicht zu denken.“

Stattdessen konzentriert sich die Mannschaft aus dem Allgäu darauf, die Führung im Mitropa Rallye Cup (MRC) zu verteidigen und eine zu Saisonbeginn gestartete Serie auszubauen. „Wir standen bei allen drei Mitropa-Cup-Läufen auf dem Podium und sind dadurch vom Jäger zum Gejagten geworden“, erklärt Copilot Marcus Poschner aus Lautrach. „Diese Rolle nehmen wir gerne an. Wir wollen wieder aufs Podest fahren und unsere Führung verteidigen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Wir kennen die Strecke bis auf drei Kilometer und Manu hat hier schon gewonnen, zudem ist unser ganzes Team bestens vorbereitet und top motiviert. Doch gleichzeitig ist die Konkurrenz sehr stark. Wir gehen von einem engen Duell aus.“

Zu den großen Rivalen um den Mitropa-Cup-Sieg zählen bei der Rallye Velenje der Ungar Gergely Fogasy (Peugeot 208 T16) nach seinem Sieg bei der Rallye Opatija in Kroatien sowie Evergreen Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer Evo X R4, der sich im Vorjahr die Mitropa-Cup-Trophäe in Slowenien sicherte. Außenseiterchancen besitzt zudem Lokalmatador Aleks Humar im Peugeot 208 R2.

Eine entscheidende Rolle kann auch das Wetter spielen. Für das Wochenende sind unbeständige Bedingungen vorhergesagt, Gewitter und Regenschauer sind jederzeit möglich. Vor allem wegen der kurzen Distanz von 104,1 WP-Kilometern, die ausschließlich am Samstag absolviert werden, kann eine falsche Reifenwahl den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Über das Rallyeteam Kößler:
Manuel Kößler (29) begann seine Karriere im Kart und ist über Autoslaloms zum Rallyesport gekommen. 2009 wurde er Deutscher Meister in der Division 4, 2010 gewann er den Suzuki Rallye Cup in Österreich, 2014 feierte er den Sieg im Mitropa Rallye Cup. Nach einjähriger Pause kehrt der Füssener zur Saison 2018 auf die Rallyepisten zurück und pilotiert einen neu aufgebauten Subaru Impreza R4 – jenes Modell, in dem er 2014 Meister wurde. Als Copilot fungiert wie schon 2016 der erfahrene Allgäuer Marcus Poschner (44).

Über den Mitropa Rallye Cup:
Der 1965 gegründete Mitropa Rally Cup (MRC) ist acht Jahre älter als die Rallye-Weltmeisterschaft und damit eine der langlebigsten Meisterschaften im Rallyesport. Die „Europameisterschaft für Privatfahrer“ wird dieses Jahr zum 54. Mal ausgetragen. Seit 1965 haben viele namhafte Fahrer den Cup im Herzen Europas für sich entscheiden können, darunter Sandro Munari, Raffaele Pinto, Franz Wittmann und Armin Schwarz. Im Jahr 2018 bietet der MRC mit neun Rallyes in sechs Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und Ungarn) viel Abwechslung auf engstem Raum.