Saisonrückblick 2018: Rallyeteam Kößler beendet Mitropa Cup auf Platz 3

31 oktober 2018  

31.10.2018 – Eine Saison mit vielen Höhen, aber auch ein paar Tiefen ist zu Ende: Das Rallyeteam Kößler hat sich im Mitropa Rallye Cup mit nur vier Ergebnissen den dritten Gesamtrang gesichert. Die Subaru-Fahrer Manuel Kößler und Marcus Poschner zeigten mit zwei Siegen und zwei dritten Plätzen ihre Klasse.

„Wir wollen in erster Linie Spaß haben und schöne Rallyes fahren“, so lautete die Zielsetzung von Manuel Kößler und Marcus Poschner zu Beginn der Comeback-Saison 2018. Fast anderthalb Jahre, genauer gesagt 528 Tage, lang war das Rallyeteam Kößler nicht mehr auf Bestzeitenjagd gegangen, als es Mitte März an den Start der Rebenland Rallye ging. Dabei vertrauten die Allgäuer auf einen komplett neu und erstmals in Eigenregie aufgebauten Subaru Impreza R4.

Bei äußerst tückischen, winterlichen Bedingungen zeigten Kößler/Poschner, dass sie trotz der langen Wettkampfpause nichts verlernt hatten. Die Subaru-Piloten mischten von Beginn an vorne mit und sicherten sich gleich den ersten Podestplatz: Position drei.

Beim zweiten Österreich-Gastspiel des Mitropa Rallye Cups, der Lavanttal-Rallye, lief es für Kößler/Poschner sogar noch besser. Die Allgäuer fuhren nicht nur ihren ersten Mitropa-Cup-Sieg seit September 2015 ein, sie fuhren auch auf Platz fünf der Gesamtwertung. Vor dem Subaru reihten sich ausschließlich leistungsstärkere R5-Autos oder World Rally Cars ein. Mit dem Sieg übernahmen Kößler/Poschner auch die Führung im Mitropa Rallye Cup.

Bei der Rallye Opatija in Kroatien setzten Kößler/Poschner ihren guten Lauf fort und fuhren zum dritten Mal in Folge aufs Mitropa-Cup-Podest: Mit Platz drei bauten die Subaru-Fahrer ihren Vorsprung in der inoffiziellen Europameisterschaft für Privatfahrer sogar noch weiter aus.

Im slowenischen Velenje nahm der gute Lauf der Allgäuer jedoch ein jähes Ende: Das Rallyeteam Kößler lag kurz vor Schluss auf einem aussichtsreichen zweiten Platz, als ein defekter Abgaskrümmer für das vorzeitige Aus sorgte. Bei der Rallye Casentino in der Toskana setzte sich die Pechsträhne von Kößler/Poschner fort. Der Subaru Impreza R4 mit Füssener Kennzeichen lag erneut auf der zweiten Position, als das Vorderachsdifferenzial verrücktspielte und die Fahrt beendete.

Mit dem Doppelausfall begrub das Rallyeteam Kößler seinen Hoffnungen auf den zweiten Mitropa-Cup-Titel nach 2014 und griff erst zur Rallye Citta bi Bassano im September wieder ein. In Norditalien konnten Kößler/Poschner ihre Pechsträhne beenden und erneut groß auftrumpfen: Sieg in der Mitropa-Cup-Wertung und im Gesamtklassement erneut „Best of the Rest“ hinter den R5- und WRC-Teams.

In der Abschlusstabelle des Mitropa Rallye Cups (MRC) belegt das Rallyeteam Kößler den dritten Gesamtrang hinter Gergely Fogasy (Peugeot 208 T16) und Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo X R4) – und das, obwohl das Team nur bei sechs von neun Läufen an den Start ging und nur vier Mal das Ziel sah.

„Hätte uns zu Beginn des Jahres jemand gesagt, dass wir den Mitropa Rallye Cup auf dem dritten Platz beenden, dann hätte ich sofort zugestimmt“, resümiert Manuel Kößler. „Wir wollten anfangs nur ein paar Läufe fahren, Spaß haben und sehen, wie es läuft. Zwischendurch haben wir natürlich auch mal auf den Titel geschielt, der mit etwas Glück vielleicht auch drin gewesen wäre, aber mit den beiden Ausfällen im Sommer war diese Chance leider passé. Aber auch so sind wir super happy – vor allem, weil wir bei unseren Einsätzen gezeigt haben, dass wir nichts verlernt haben.“

Copilot Marcus Poschner zieht ein ebenso positives Fazit: „Insgesamt war es ein großartiges Jahr für uns. Wir sind schöne Rallyes gefahren, hatten viel Spaß und haben uns tolle Kämpfe geliefert – und wir haben uns sehr gut verkauft. Dass wir zwischenzeitlich überhaupt vom Titel träumen durften, war schon mehr als wir vor der Saison erwartet hätten. Gergely Fogasy und Hermann Gaßner haben über das Jahr hinweg konstant gepunktet, sich fast keine Fehler erlaubt und den Titel bzw. Vize-Titel dadurch mehr als verdient.“

Endstand Mitropa Rallye Cup 2018:
1. Gergely Fogasy/Dávid Berendi (Peugeot 208 T16) 344 Punkte
2. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4) 312 Punkte
3. Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) 225 Punkte
4. Pál Lovász/Támas Kürti (Hyundai i20 R5) 189 Punkte
5. Martin Kainz/L. Öttl & A. Bergmann (Mitsubishi Lancer Evo IX) 184 Punkte

Über das Rallyeteam Kößler:
Manuel Kößler (29) begann seine Karriere im Kart und ist über Autoslaloms zum Rallyesport gekommen. 2009 wurde er Deutscher Meister in der Division 4, 2010 gewann er den Suzuki Rallye Cup in Österreich, 2014 feierte er den Sieg im Mitropa Rallye Cup. Nach einjähriger Pause kehrt der Füssener zur Saison 2018 auf die Rallyepisten zurück und pilotiert einen neu aufgebauten Subaru Impreza R4 – jenes Modell, in dem er 2014 Meister wurde. Als Copilot fungiert wie schon 2016 der erfahrene Allgäuer Marcus Poschner (44).

Über den Mitropa Rallye Cup:
Der 1965 gegründete Mitropa Rally Cup (MRC) ist acht Jahre älter als die Rallye-Weltmeisterschaft und damit eine der langlebigsten Meisterschaften im Rallyesport. Die „Europameisterschaft für Privatfahrer“ wird dieses Jahr zum 54. Mal ausgetragen. Seit 1965 haben viele namhafte Fahrer den Cup im Herzen Europas für sich entscheiden können, darunter Sandro Munari, Raffaele Pinto, Franz Wittmann und Armin Schwarz. Im Jahr 2018 bietet der MRC mit neun Rallyes in sechs Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und Ungarn) viel Abwechslung auf engstem Raum.